Feierlicher Erntedank-Gottesdienst

Den Erntedank-Gottesdienst feierten die Gemeinden Gifhorn und Fallersleben gemeinsam in der Kirche Gifhorn. Zur Freude der Geschwister hatte Bezirksältester Friedemann seinen Besuch angekündigt.

Ein weiterer Höhepunkt für die Gemeinde war die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes unter der Leitung von Derk Spakmann. Ein Teil des Bezirksorchesters begleitete die Liedvorträge des Chores.

Dem Gottesdienst lag das Textwort zum Erntedanktag zugrunde:

„Aller Augen warten auf dich und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Du tust deine Hand auf und sättigst alles, was lebt, nach deinem Wohlgefallen.“

(Psalm 145, 15 und 16)

Zu Beginn seines Dienens ging der Bezirksälteste auf den Vortrag des vom Chor und Orchester kraftvoll und stimmgewaltig vorgetragenen Chorliedes „Alles Leben strömt aus dir“ ein und betonte, dass das Leben die Grundvoraussetzung für Wachstum sei.

Der Bezirksälteste gab seiner Freude Ausdruck, den Erntedank-Gottesdienst gemeinsam mit zwei Gemeinden und dem Bezirksorchester erleben zu dürfen. Er erinnerte daran, wie früher in ländlichen Gebieten das Erntedankfest gefeiert wurde: Die ganze Großfamilie, wie auch alle Erntehelfer, waren vom Landwirt oder Gutsbesitzer eingeladen, um dieses Fest gemeinsam zu feiern. Alle freuten sich über die eingebrachte Ernte und waren fröhlich zusammen. Und so soll es auch heute sein. Das Erntedankfest steht in engem Zusammenhang mit Freude und Fröhlichkeit oder Unbeschwertheit.

Auch wir können uns freuen über das, was wir selbst mit der Hilfe Gottes geschafft und erreicht haben; ob es sich um natürliche Ziele oder um unser geistiges Wachstum handelt. Der Mensch ist geneigt, zuerst den Mangel zu sehen; das, was fehlt, was nicht korrekt ist. Wir sollten das sehen und dafür dankbar sein, was da ist: Die Gaben, die vorhanden sind, wie auch die Fähigkeiten, die Gott jedem einzelnen von uns gegeben hat. Dann kommen auch keine Gedanken des Neides, sondern tiefe Dankbarkeit steht im Herzen. Ein weiterer Aspekt ist, dass auch wir uns öffnen, indem wir (ab)geben von dem, was wir zuvor empfangen haben. Denn die Gabe wird erst fruchtbar, wenn wir sie teilen. Wie es auch der Landwirt im Natürlichen tut: Nicht restlos alles, was geerntet wurde, für sich behalten, sondern einen Teil davon als Samen in die Erde legen.

Wir sollten alles aus der Hand Gottes annehmen und uns nicht die „Rosinen“ (das, was uns gefällt) herauspicken. Denn wir haben die Verantwortung vom Herrn bekommen, auch mit Problemen umgehen zu können. Es könnte passieren, dass der eine oder andere seine Hand dadurch „schließt“, dass er sich aus unterschiedlichen Gründen zurück zieht von der aktiven Mitarbeit in der Gemeinde. Bezirksältester Friedemann motivierte die Gottesdienstbesucher, die Hände stets geöffnet zu haben, indem wir Bruder und Schwester wertschätzen und verspüren lassen:

„Ich hab’ nichts gegen dich, ich möchte versöhnt sein mit dir!“

Im Hinblick auf die bevorstehende Feier des Heiligen Abendmahles zeigte uns der Bezirksälteste ein schönes Bild: Wir empfangen mit geöffneten Händen die Hostie und somit Leib und Blut Jesu Christi: Das heißt, wir öffnen uns, und Jesus Christus öffnet sich nicht nur, sondern er hat sich uns selbst ganz hingegeben mit seinem Leib und Blut!

Priester Detlef Kuhr diente mit.

Es war eine herzliche Atmosphäre in der Gemeinde zu verspüren und manche Augen strahlten vor Freude. Nach dem Gottesdienst verabschiedete man sich mit dem Gedanken: „Das war schön - das müssen wir wirklich bald mal wiederholen“.

Text: sis, Fotos: H. S.