7 Monate Advent?

Bereits im Frühjahr dieses Jahres traf sich die Gifhorner Bastelgruppe mit Unterstützung von Geschwistern aus den Gemeinden Wolfsburg-Fallersleben und Meinersen im 14-tägigen Rhythmus in ihrer „Künstlerwerkstatt“ auf dem Dachboden der Kirche Gifhorn zu den Vorbereitungen für den traditionell alle zwei Jahre stattfindenden Adventsbasar.

Gute Vorbereitung führt zum Erfolg

Zunächst wurden alle restlichen Dekorationsartikel, Werkzeuge und weitere Materialien wieder hervorgekramt und durchgecheckt, was noch aktuell ist und verwendet werden kann. Das Material musste natürlich ergänzt werden. Wenn andere Ostereier bemalen und es draußen grünt und blüht, erfordert es enorme Vorstellungskraft, kreative Ideen zu entwickeln für schöne Geschenkartikel und dekorativen Advents- und Weihnachtsschmuck.

Dann ging es an die Arbeit: Stoffe zuschneiden, nähen, hämmern, sägen und werkeln, was das Zeug hält - zwischendurch eine Tasse Kaffee trinken und Kekse knabbern! „So viel Zeit muss sein“, meinten die Bastlerinnen. Natürlich wurde dabei auch viel erzählt, gelacht und ein Liedchen gesungen.

In den letzten beiden Wochen vor dem Basar wurde täglich bis in die späten Abendstunden gebastelt und gewerkelt. Als am Freitagabend im Foyer der Kirche alles aufgebaut und geschmückt war, kam es von den Helfern und der Bastelgruppe wie aus einem Munde: „Wieder einmal – dank Gottes Hilfe – alles geschafft! Wir auch!“

Einige Impressionen vom Adventsbasar am 24.11.2012

Als wir uns der Kirche im Lehmweg nähern, winkt uns schon der riesige beleuchtete Weihnachtsmann, der nach zweijährigem „Tiefschlaf“ zu neuem Leben erweckt wurde, freundlich lächelnd zu. Vor der Kirche sind zwei Helfer damit beschäftigt, den Holzkohlegrill anzuheizen, so hat er zweierlei Wirkung: Einmal zum Grillen der leckeren Würstchen und zum anderen Wärme auszustrahlen für die Besucher, die sich längere Zeit im Freien aufhalten.

Der Eingangsbereich ist mit wunderschönen Advents- und Türkränzen, Gestecken sowie leuchtend roten und weißen Weihnachtssternen im Übertopf aus Filz geschmückt. Wir betreten das Foyer der Kirche und sind überwältigt beim Anblick der festlich beleuchteten und geschmückten Pavillons. Der zauberhaft gestaltete „Adventstisch“ in Pastelltönen zieht uns magisch an. Hübsch dekoriert mit handgefertigten schneeweißen Holzfiguren, selbst angefertigten Weihnachtsdeckchen, beleuchteten Adventskränzen und weiteren Geschenk- und Deko-Artikeln ist er natürlich Blickfang im Foyer. Neben dem Tisch steht ein weiß gestrichener Holzzaun. Diesen schmücken handgestrickte Nikolaus-Socken mit „echtem“ Fellbesatz und silbernen Sternen verziert. Daran geht kein Nikolaus vorüber!!! Eine Besonderheit ist der mit einem Schal bestrickte Türkranz mit Norweger Muster.

Einen Pavillon schmücken freundlich lächelnde Engel in strahlendem Weiß und mit goldenem Haar, ein aus Holz gearbeitetes Elch-Gespann zieht einen Schlitten mit einem winzig kleinen Teddy aus Stoff – entzückend! Übrigens, Strick- und Stoffarbeiten, kombiniert mit glänzenden Kugeln oder Holzfiguren als Weihnachtsdekoration, sind voll im Trend! Diesen Impuls haben die Bastlerinnen wahrgenommen und umgesetzt: Viele schöne und aufwendige Handarbeiten als Tischschmuck, wie kleine Nikoläuse oder Mäuschen, nicht zu vergessen die putzigen Eichhörnchen mit einer Nuss in den kleinen Pfoten. Ein großer kuschelig weicher Nikolaus mit einem knallroten Mantel und Zipfelmütze sowie langem Zottelbart schaut uns aus dunklen Augen fragend an: „Nehmt ihr mich mit?“ Wir können uns noch nicht entscheiden. Die Auswahl ist vielfältig. Eine einfache, aber hervorragende Idee, aus einem Holzscheit einen Engel zu zaubern: Daran große weiße Flügel anbringen und eine Holzkugel darauf setzen. Fertig ist der Engel. Der Einfallsreichtum nimmt kein Ende: Geschmackvoll wirken auch die großen „Kerzen“ aus natürlichen Birkenholzstämmen als Schmuck vor der Wohnungstür. Wir können uns gar nicht satt sehen! Deshalb gönnen wir uns eine kleine Pause und genießen am „Bratwurst-Stand“ einen Becher heißen Glühwein.

Nach und nach treffen die Besucher ein und bewundern die herrlichen Advents-Dekorationen. „Da war doch noch etwas…“ überlegen wir. Richtig! Ein „Gast-Aussteller“ ist sogar aus Hannover angereist mit ausgefallenen Geschenkideen und sehr aufwendigen, in liebevoller Feinarbeit gestalteten Handarbeitsartikeln und aktuellen Accessoires für modebewusste Damen. Zum Beispiel eine selbst genähte topmodische Tasche. Man muss erst einmal auf die Idee kommen, aus einer Jeanshose mit vielen aufgenähten kleinen Taschen, wo diverse Utensilien Platz finden, eine Tasche anzufertigen! Und wie trägt man die Tasche? „Mit einer Krawatte“ lautet die Antwort. Diese wird als Tragegriff einfach an die Tasche genäht – eine originelle Idee! Aber auch die handgestrickten und gehäkelten Schals in modischen Farben erfreuen sich großer Beliebtheit.

Zwischenzeitlich ist das opulente Kuchenbüfett aufgebaut. Viele Besucher legen in den Nebenräumen in weihnachtlichem Ambiente erst mal eine gemütliche Kaffeepause ein und nutzen die Zeit für einen Gedankenaustausch. Für die Kinder gibt es natürlich frisch gebackene Waffeln mit viel Puderzucker – „hmmm, sind die lecker“! Allmählich wird es dunkel und die Besucher zieht es wieder heim.

Nun geht es noch ans Abbauen und Aufräumen. Die Organisatoren, die vielen Helfer und die Bastelgruppe sind ein eingespieltes Team. Alles klappt wie am Schnürchen.

Wir lassen den Tag noch einmal Revue passieren: Viele schöne Eindrücke haben wir gewonnen, das Herz ist voller Freude und Dankbarkeit für das schöne Miteinander und nicht zuletzt auch für die trockene Witterung.

Abschließend ein großes Lob und herzliches Dankeschön den Helfern und Organisatoren sowie den Kuchenspendern, besonders aber der Bastelgruppe. Ohne ihr Engagement und ihren unermüdlichen Einsatz wären solche gelungenen Veranstaltungen, die stets große Freude und Bewunderung in den Herzen der Besucher und Mitwirkenden auslösen, nicht möglich.

Der Erlös des Adventsbasars kommt einem Projekt der „Flüchtlings- und Hungerhilfe Westafrika“ von NAK-karitativ zugute.

Die Bastelgruppe erwägt, die noch vorhandenen Dekorationen, Werkzeuge und Materialien nicht mehr so weit weg zu verstauen, denn eins steht fest: Die nächsten zwei Jahre werden noch schneller vergehen, als die letzten…! – Wir wissen, weshalb – oder?

Text: sis, Fotos: H.S.