Konfirmandenfreizeit 2013 in Hundisburg

Für die Konfirmandinnen und Konfirmanden aus den Gemeinden Braunschweig, Peine, Fallersleben, Gifhorn, Oebisfelde und Wolfsburg fand eine dreitägige Konfirmandenfreizeit im Schloss Hundisburg statt.

Am Freitag, den 1. März fahren die Konfirmanden und ihre Begleiter nach Hundisburg. Um ca. 17.30 Uhr sind alle Teilnehmer komplett im Schloss Hundisburg eingetroffen.

Nach kurzer Begrüßung und der Zimmervergabe geht es zu Fuß in die ortsansässige Gaststätte „Räuberhöhle“ zum Abendessen. Nach dem Essen trifft man sich im Gemeinschaftsraum der Schlossherberge. Eine kurze Vorstellungsrunde leitet den Abend zum gemeinsamen Musizieren ein. Priester F. Biesenthal hat seine Gitarre und ein Cajon mitgebracht. Es werden Lieder für den Sonntagsgottesdienst eingeübt, unter anderem die „Irischen Segenswünsche“ und „Ein Stein, der ins Wasser fällt“.

Bezirksevangelist Vicariesmann, der auf einen kurzen „Sprung“ vorbeigekommen ist, beendet den Abend mit einigen Gedanken und spricht das Schlussgebet.

Am Samstag, den 2. März beginnt der Tag mit einem leckeren Frühstück. Danach gehen alle gemeinsam in die nur wenige Minuten entfernte Ziegelei zum Töpfern. In der Töpferwerkstatt gibt es eine kurze Einweisung und schon werden alle kreativ. Die fertigen Gegenstände werden betrachtet und bewundert. Kreativität macht hungrig und so geht es anschließend in die „Räuberhöhle“ zum Mittagessen.

Priester G. Marx hat in den Wochen zuvor Kontakt zur Evangelischen Kirche in Hundisburg aufgenommen und darf mit Erlaubnis der Kirchenleitung die St. Andreas-Kirche für den Entschlafenen-Gottesdienst am Sonntag nutzen.

Nach dem Mittagessen macht sich die Gruppe auf, um die Örtlichkeiten der Kirche zu erkunden. Inzwischen ist Bezirksältester J. Friedemann auf der Hundisburg eingetroffen und wir treffen uns zum „Themennachmittag“ im Gemeinschaftsraum. Das erste Thema ist „Die Konfirmation“. Nach einer kurzen Pause wird aus aktuellem Anlass das zweite Thema „Das Entschlafenen-Wesen“ behandelt.

Nach dem gemeinsamen Abendessen in der Räuberhöhle findet im Gemeinschaftsraum die Vorbereitung auf den Gottesdienst für Entschlafene statt. Mit Schwester I. Breitenfeldt proben wir noch einmal die Lieder für den Sonntagsgottesdienst. Danach führt Schwester M. Marx eine stille Andacht durch. Ein rotes und ein grünes Tuch wird als Kreuz auf dem Fußboden gelegt. Schweigend bestücken die Konfirmanden das Kreuz mit brennenden Teelichtern. Eine stimmungsvolle Musik erfüllt den Raum. Im Schein der Kerzen denkt jeder an Seelen in der Ewigkeit. Ein bewegender Augenblick!

Am Sonntag, den 3. März geht es nach dem Aufräumen der Zimmer und dem gemeinsamen Frühstück zum Gottesdienst in die St. Andreas-Kirche.

Leider ist der Komfort in diesen alten Kirchen nicht so, wie wir es gewohnt sind. Die Kirche ist nicht gut geheizt und die Temperaturen sind entsprechend. Mitgebrachte Decken aus der Unterkunft helfen ein wenig, der Kälte zu trotzen.

An diesem Tag wird auch der Weltgebetstag der Frauen gefeiert. Die Gemeindemitglieder der St. Andreas-Kirche sind im Gemeindehaus zusammengekommen und überlassen uns freundlicherweise ihre Kirche.

Für unseren NAK-Gottesdienst werden sogar die Kirchenglocken geläutet. Ab 09:30 Uhr rufen die Glocken zum Gottesdienst. Kurz vor Beginn des Gottesdienstes läuten die Glocken erneut.

Im Innern der Kirche, die durch ihre barocke Ausstattung eine kunsthistorische Bedeutung erlangt hat, haben sich um 10.00 Uhr 47 Personen versammelt. 13 neuapostolische Konfirmandinnen und Konfirmanden (ein Mädchen und 12 Jungen) aus dem Bezirk Braunschweig gestalten den Gottesdienst mit Musik und Gesang. Als Grundlage dient das Bibelwort: „Siehe, ich will sie heilen und gesund machen und will ihnen dauernden Frieden gewähren.“ (Jeremia 33,6)

Priester Marx, der die Feierstunde zusammen mit den Priestern Breitenfeldt und Grunwald leitet, fällt es nicht schwer, auf das Thema des Gottesdienstes einzugehen. Die Gottesdienstteilnehmer stehen an einem geschichtsträchtigen Ort. Seit über 800 Jahren haben hier Menschen Gottesdienste gefeiert, die Nähe Gottes gesucht, die Sakramente empfangen und Trost und Beistand im Glauben gefunden. Auch Krieg und Elend, Trauer und Leid sind an diesem Ort nicht vorbeigegangen. Gedächtnistafeln mit den Namen der Gefallenen weisen auf die zahlreichen Kriege der Vergangenheit hin.

Die Geschichte erzählt von Opfern und Tätern. Aber das sind menschliche Kategorien. Gott misst mit anderen Maßstäben. Gott bietet allen Menschen Gnade und Erlösung an. Das Opfer seines Sohnes dient auch den Entschlafenen zum Heil.

Für verwundete und geschlagene Seelen dürfen wir mit unseren Gebeten Helfer sein. Ersthelfer wenden sich zuerst den Menschen zu, die keine Stimme mehr haben. Das gilt auch für unsere geistliche Arbeit. Jesus Christus hat es vorgelebt. Er dankte jenen, die ihn als Fremden aufgenommen haben. „Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen.“ (Matthäus 25, 35). Fremde sind solche, die man nicht versteht. Bezogen auf die jenseitige Welt gibt es viele, deren Handeln wir als Christen nicht verstehen. Wir wollen ein weites Herz haben und für alle Seelen in herzlicher Fürbitte eintreten.

Das zieht Segen nach sich, wie ein Stein, der ins Wasser fällt und immer größere Kreise zieht, so haben es die Konfirmanden gesungen.

Gemeinsam mit den angereisten Eltern, Begleitern und Konfirmanden geht es abschließend zum Mittagessen in die Räuberhöhle. Mit dem obligatorischen Gruppenfoto vor der Räuberhöhle geht eine erlebnisreiche Konfirmandenfreizeit zu Ende.

H.-J. B. u. E.B.; Fotos H.-J. B.