Freuet euch in dem Herrn

Die Freude war groß! Nachdem der aus Krankheitsgründen unseres Apostels Burchard mehrmals verschobene Termin nun eingehalten werden konnte, stand tiefe Dankbarkeit in den Herzen der Glaubensgeschwister, hatten sie doch zuvor viel dafür gebetet.

„Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.“ (Philipper 4, 4.7).

Diese Worte des Apostels Paulus an die Gemeinde zu Philippi legte Apostel Burchard dem Gottesdienst zugrunde, an dem auch die Gemeinden Fallersleben, Meinersen und Wendeburg-Neubrück teilnahmen.

Eingehend auf das vorgelesene Bibelwort führte der Apostel aus, dass es sicherlich Augenblicke gibt, in denen wir nicht vom Frieden erfüllt sind aufgrund des Erlebens unschöner Dinge. Wir wissen, wie schnell der Friede gestört wird – in der Gesellschaft, zwischen den Völkern.

Der Ökumenische Rat der Kirchen hatte an diesem Sonntag zu einem Friedensgebet eingeladen. Es war eine tiefe Bewegung in der Gemeinde spürbar, als Bezirksevangelist Vicariesmann das Friedensgebet sprach.

Nach dem Vortrag des Chorliedes „O Friede, Gottes Friede“ rückte der Apostel noch einmal die wertvollen Begriffe Frieden und Freude in den Mittelpunkt. Diese Früchte des Heiligen Geistes lassen sich nicht voneinander trennen. Mit göttlicher Freude ist eine positive Bewegung in der Seele gemeint.

Es gibt viele Gründe, weshalb wir uns freuen können in unserem Leben, in unserem Glauben:

  • Freude darüber, sich geliebt zu wissen von Schwestern und Brüdern. Gott hat seine Liebe in ihre Herzen ausgegossen und nun fließt diese göttliche Liebe in mein Herz.
  • Die Freude des Sieges. Jesus Christus hat durch sein Opfer gesiegt über Hölle, Tod und Teufel. Das ist auch unser Sieg.
  • Freude am Evangelium.
  • Die Freude des Vorgeschmacks dessen, was uns verheißen ist (vgl. Kolosser 1,12).
  • Freude über Glaubenserfahrungen und Gebetserhörungen. Gott hat in seiner Liebe eingegriffen in unser Leben…
  • Die Freude des Dienens: Sie wird erfahren, wenn wir etwas für den lieben Gott und seine Sache, für den Nächsten tun, nicht wegen irgendeines Lohnes, sondern aus der Liebe heraus.
  • Die Mit-Freude: Wenn wir Geschwistern begegnen, die uns ihr Leid geklagt haben und heute sagen: „Es geht mir besser…“, gibt es einen Widerhall in unserem Herzen.

Lasst uns auch miteinander Freude haben über das, was uns mit anderen Religionsgemeinschaften und Kirchen verbindet und vereint: Die Liebe Gottes zu allen Menschen. Das ist frohe Botschaft im 21. Jahrhundert, da gehören wir zu, da wollen wir mitmachen und so wollen wir auch unserem Nächsten begegnen.

Bezirksältester Friedemann gab in seinem Predigtbeitrag eine schöne Anregung: Viele Menschen neigen eher dazu, einen Mangel zu beklagen, als sich über das, was sie haben, zu freuen. Erstrebenswertes Ziel sei es, sich mitzufreuen mit dem Nächsten, der mehr oder andere Fähigkeiten und Dinge besitzt, als wir.

Klangschön und einfühlsam trug ein kleiner Chor aus der Gemeinde Wendeburg das Bußlied vor „Alle eure Dinge lasset in der Liebe geschehen“.

Der Gottesdienst hielt noch einen weiteren Höhepunkt bereit. Eine kürzlich in die Gemeinde Gifhorn aufgenommene Schwester empfing das Sakrament der Heiligen Versiegelung.

Im Anschluss feierte die Gemeinde das Heilige Abendmahl. Mit Gebet und Schlusssegen endete der bewegende Gottesdienst.

Text: sis; Fotos: W.M.