„Heute könnte ich Bäume ausreißen!“

Diese bekannte Redensart beleuchtete Apostel Mutschler aus der Sicht des Glaubens im Gottesdienst am Sonntag, 31.07.2016, in der Gemeinde Gifhorn. Die Gemeinden Fallersleben und Wendeburg-Neubrück waren zugeladen.

Es sei ein Geschenk für ihn, in freudestrahlende Augen der Geschwister blicken und darin die Liebe Gottes erkennen zu dürfen, so unser Apostel zu Beginn seines Dienens.

Als Basis für seine Predigt verwendete Apostel Mutschler das Bibelwort „Wenn ihr Glauben hättet so groß wie ein Senfkorn, dann könntet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Reiß dich aus und versetze dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen“ (Lukas 17, 6).

Kerngedanken des Gottesdienstes

„Heute könnte ich Bäume ausreißen“, so stark fühlen wir uns manchmal. In dem Bild, das Jesus gebraucht, klingt das alles so ganz leicht und nach Kraft, die alle Grenzen übersteigt. Aber, wenn man mal richtig darüber nachdenkt, ist die Wirklichkeit ganz anders. Das Verpflanzen eines Baumes ist oftmals schon schwierig und menschliche Kraft nicht ausreichend, sondern Spezialmaschinen werden benötigt. Und jetzt heißt es in unserem Bibelwort  „wenn ihr Glauben hättet, wie ein Senfkorn…“ - es ist so klein, dass man es kaum sieht -, dann können wir mit dieser kleinen Kraft des Glaubens sinnbildlich Bäume versetzen! Was sind das für Bäume?  Vorurteile, Stolz, Schadenfreude, Feindschaft, Hass, Geiz, Habgier, Lüge, Sorgen, Mutlosigkeit. Ein kleines bisschen Glaube und Vertrauen in das Opfer Jesu reichen aus, um auch Sündenbäume auszureißen.

Die Wiederkunft Christi ist zentrales Glaubensziel für uns neuapostolische Christen. Nach menschlicher Überlegung und Vernunft, könnte der Gedanke aufkommen „Wie soll das geschehen?“ „Das ist doch unmöglich!“ Wir können Vertrauen haben, weil Jesus versprochen hat, wiederzukommen (vgl. Johannes 14, 3).

Unser Glaube und unser Vertrauen in Gott können viel bewirken. Wenn wir nur die Fingerspitze unseres kleinen Fingers vertrauensvoll in Gottes Hand legen, dann verbinden wir uns mit dem Allmächtigen und seiner Kraft. Dann gelingt es, die uns von Gott gestellte Aufgabe zu erfüllen: Die Liebe Gottes zu leben, indem wir die Menschen in unserem Umfeld für Gott begeistern.

Es gibt im Leben Geschehnisse, wo uns Vergebung schwer fällt, ja unmöglich erscheint. Wenn wir uns Jesus anvertrauen mit den Worten: „Arbeite du mit meiner Seele“, dann kann Vergebung irgendwann möglich sein.

Letztmalig wandte sich Priester Harry Wärmpt an die Gemeinde. Mit bewegtem Herzen dankte er den Geschwistern und seinen Lehrern sowie seiner Familie für ihre Unterstützung und alle Fürbitten, die ihm in seiner Amtstätigkeit geholfen und wohlgetan haben. Sein Vermächtnis an uns lautet: „Nach vorne blicken“!

Bischof Hiddessen unterstrich das Dienen unseres Apostels. Betreffs unseres Glaubens und Vertrauens braucht es nicht viel; wichtig sei der Kontakt zu Jesus. Als Beispiel führte er den Schächer am Kreuz an. Dessen wenige Worte zu Jesus „Herr, gedenke meiner…“, reichten aus zu seiner Errettung!

Als Fazit des Gottesdienstes lässt sich festhalten:  Beim Glauben geht es nicht um Leistung. Dein bisschen Glauben und Vertrauen auf Gott reichen schon und werden von Jesus wert geachtet und hoch geschätzt.

Bevor die Gemeinde Heiliges Abendmahl feierte, empfing die kleine Luca Josephine das Sakrament der Heiligen Versiegelung.

Nach der bewegenden Feier des Heiligen Abendmahls für die Entschlafenen bat Apostel Mutschler den bis zur Schließung der Gemeinde Meinersen im Dezember 2015 beauftragen Vorsteher Harry Wärmpt, der anschließend als Priester die Gemeinde Gifhorn unterstützte, an den Altar. Der Apostel würdigte dessen mehr als 43-jährige ehrenamtliche seelsorgerische Tätigkeit, entband ihn von seinen Aufgaben und setzte ihn mit herzlichen Worten des Dankes in den Ruhestand.

Sichtbares Zeichen des Dankes war ein bunter Blumenstrauß, den Bezirksältester Harald Schwab freudestrahlend überreichte. Ein persönliches Dankeschön der Geschwister der ehemaligen Gemeinde Meinersen nahm Priester Wärmpt von Priester Volz entgegen.

Musikalisch wurde der Gottesdienst durch Orgelmusik sowie durch den Gemeinde- und den Kinderchor aus der Gemeinde Fallersleben, teilweise mit Klavierbegleitung, feierlich umrahmt.